Das war nämlich so: Es kam Post ins Camp. Wir kennen das schon. Schmalzalarm im Dschungelcamp. Die Angehörigen der Dschungelstars dürfen ihren Lieben einen Brief schreiben. Der wird dann ins Camp herab gebracht und von einem Promi öffentlich verlesen. Das ist ergreifend und bringt Tränen. Gefühlsfernsehen auf dem Höhepunkt der Duselei. Wollen wir das sehn? Kommt darauf an, was hinten dabei raus kommt. In diesem Fall ein rätselhafter Satz in einem Brief an Fiona. Ihr Freund schrieb: „Ziel ist es immer noch, das Sams mit der Haarverlängerung zu eliminieren.“ Was ist das? Wer ist das Sams? Wer hat Haarverlängerung im Camp? Wer oder was mag damit gemeint sein? Wusste Fiona, die über Leuchen geht (O-Ton Campziege) von diesem Satz? Will sie jemand ärgern, verwirren? Und wer fühlt sich angesprochen?
Ist das Sams nicht dick und hässlich, mit Schweinchennase, Pickeln und roten Haaren, die zu einer recht seltsamen Frisur aufgetürmt sind? Klaus ist schon raus. Könnte bis auf die rote Haarpracht auf Iris oder Allegra passen. Aber es fehlen die Pickel. Rote Haare hat nur eine im Camp: Die Bachelor-Zicke. Und tatsächlich: Die fühlt sich auch angesprochen und steigert sich dramamäßig in die Sache rein. Noch nicht in die Konfrontation, die sei anzustreben scheint. Die sehen wir erst heute, am 12. Tag im Dschungelcamp. Nein, sie kocht langsam hoch. Und Olivia, mittlerweile die Schutzpatronin Georginas, befeuert das sich anbahnende Psychodrama, den Zickenkrieg im Terrorcamp. Tut Olivia gar nicht gut, sich mit dieser Jodelschnepfe anzugeben. Das Dumme und die neurotische Zickigkeit von Georgina gefährdet Olivias schon sicher geglaubten Thron.
Wir wissen bisher nicht, weshalb sich Georgina angesprochen fühlt. Dachte, sie hätte nur Brustversteifung. Und jetzt Haarverlängerung? Das wird ja immer schöner. Obwohl tatsächlich ein kleinwenig an das Sams erinnert. Uns fehlen also einige Insider-Informationen, um uns die Sache erklären zu können. Fiona („Voll die Bitch!“) scheint jedenfalls von nichts zu wissen. Sie hat ja auch den Brief nicht geschrieben. Es ist halt alles nur Vermutung und theoretisch. Darauf kann man keinen Angriff und keine öffentliche Empörung aufbauen. Gut, im Zeitalter von Social Media und der Smartphone-Demokratie schon. Allerdings fehlt mir dafür das Verständnis. Die vollkommen talentlose Bachelor-Ziege, die nur Post von ihrer Schwester bekam – wir wissen jetzt auch weshalb: Ihr Vater starb als sie 18 Jahre alt war; vielleicht deshalb der Hackenschuss – ist durchaus in der Lage aus Nichts einen heißen Konflikt zu entfachen. Allerdings eher schwach, passiv-agressiv und ohne kreative Wortgewalt. Sie also könnte mit Sams mit der Haarverlängerung durchaus sein.
Aber was für ein Geflenne am Lagerfeuer. Irgendwie sind die Promis auf und scheinbar sehr empfänglich für einen warmen Gruß aus der Ferne. Manche übertreiben es mit der Romantik und schreiben die Sterne vom Himmel um Eindruck zu schinden. Und man heult und ist ergriffen sendet Dank und Liebe zurück, ist gestärk von der Zuneigung und … lässt und das wissen. Gleich zum Telefon gegriffen und unseren Lieblings-Promi ins Camp zu kleben – ins Dschungelcamp des Grauens. Nein, wir wollen das ja so, wir wollen das sehen. Und die Dschungelcamper spielen gerne mit. Doch das Grauen im Camp nimmt sichtbar ab.
Allegra Curtis verlässt als nächste das Dschungelcamp
Vor allem die arme Allegra, die aufgedunsene, verarmte Tochter des verstorbenen Schwerenöters und Alkoholikers Tony Curtis, zeigt sich sehr benommen von dem charmanten Brief ihres Söhnchens. „Ich habe seit 11 Tagen nicht mehr für ihn geredet.“ Offenbar schreibt der Knabe in Deutsch und nicht in Englisch. Oder hat das bose RTL den Brief übersetzen lassen? Wissen wir nicht. Wir freuen uns nur, dass Allegra vom Schirm verschwindet. Sie hat ja selbst geheult, als Arno aus dem Camp gewählt wurde. Allerdings nicht um Arno oder um einen anderen Menschen. Nein, es geht stets nur um sie selbst. Sie trauert bei jeder sich bietenden Gelegenheit um sich selbst. Selbstmitleid scheint ihr Hobby zu sein. „Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr.“ Unerträglich.
Da ist Allegra aber nicht alleine. Geistig zwischen Joey und Georgina beheimatet, die ebenfalls nur an sich selbst denken (können?). „Nun ist ein Punkt gekommen“, behauptet der ausreisewillige Barde, „wo ich an mich denken muss.“ Aha. Das können die doch im Chor singen da unten. Joey jedenfalls scheint wild entschlossen zu sein, das Camp zu verlassen. Der Ruf Ich bin ein Star – holt mich hier raus liegt quasi in der Luft.
Doch: „Ich hab Angst, wenn ich jetzt rausgehen, die Zuschauer ihr Geld zurück haben wollen.“ Hm. Mal überlegen. „Ich hab Angst, dass dann alle sauer auf mich sind.“ Na ja, das ganze Leben und auch das gesamte Deutsche Fernsehen besteht ja nur aus Joes im Dschungelcamp. Wenn der hier in Deutschland wieder auftaucht und uns als „Sänger“volldröhnt, werden wir erst richtig sauer und würden tatsächlich all unser Geld zurückfordern. Behaupte ich jetzt mal.
Er will umkommen vor Sehnsucht nach seiner Liebe. Doch diese schickt im Kraft in Form einer Liebeserklärung zum Dahinschmelzen ins Dschungelcamp. „Wir werden nie wieder so lange getrennt sein“, schrieb sie in Verkennung der Bedeutung des Wortes nie. Bei Joey flossen die Tränen und er sprach: „… worauf Du einen lassen kannst!“
Hier fehlte natürlich ein beherzter Auftritt von Unterhosen-Klaus.
Mutter Katzenberger hast bei der Dschungelprüfung Känguru des Grauens nicht geglänzt. Im Gegenteil. Sie war nich gerade die „hellste Kerze uf den Dorte“, also auf dem Känguru. Flatsch, war sie unten. Und hat sich offenbar weh getan. Sofort war Dr. Bob zur Stelle und diagnostizierte eine verdrehte Rippe (hinten) und verabreichte ihr Schmerzmittel.
Die letzte Frage hat der gut Patrick Nuo dann auch beantwortet. Prono-Pat machte seine Sache gut. Beide sahen aus, wie nach einem Zickenkrieg im Dschungelcamp. Wie das Sams mit Haarverlängerung, wie Helmut Berger nach einem Aufgelage. Ich fand das Känguru-Rodeo super. Erinnerte ein wenig an Stefan Raabs Quizboxen. Eine aufs Maul und dann ein paar Fragen beantworten. Manche bekam, wie gesagt, auch eins auf den Rücken und hatte keine Fragen mehr.
Tschüss, Arno. War schön, die wiedergesehen zu haben, du alter McGyver, du. Wir hätten gerne mehr gesehen von dir, aber du warst sehr zurückgenommen. Auch der Bachelor-Zicke hättest du mehr einschenken können. Aber vielleicht ist das besser für deine Nerven und deine kriminelle Vergangenheit.
Fiona, mein tiefempfundenes Beileid über diesen Hirnzwerg namens Jerome als Mitreisepartner.
Der hat Dich schön ins Aus geschreibselt, einen tollen Bärendienst hat er Dir erwiesen.
Konntet Ihr Eure abgekarterte Intrige gegen eine andere Zicke nicht für Euch behalten?
Ihr habt nicht damit gerechnet, dass es publik wird, was?
Nun ist richtiger Zickenzoff angesagt.