Was für eine Erleichterung ohne Kesici und DLo! Niemand vermisst sie. Der 9. Tag im Dschungelcamp war jedoch der bisherige Höhepunkt der Flennerei. Wir kennen das schon von vorherigen Staffeln, die Nerven liegen blank. Deshalb wollen Ailton und Vincent aufgeben, raus aus dem Pussycamp, sich nicht mehr per Publikumsabstimmung voten lassen. Die Rechnung haben sie aber ohne uns gemacht. Vincent Raven gönnen wir die QUälerei in der heimlichen Hoffnung, dass er so zur Vernunft kommt. Und Ailton brauchen wir im Camp. Den Sympath-Mann haben wir lieb, seine Sprache ist sehr unterhaltsam und er gehört einfach dazu. Wie die Liebe, die zwischen Rocco und Kim aufgeblüht ist. Es erinnert uns zwar an die 5. Staffel, als Jay und Indira im Liebessee plantschten. Wer weiß, wer weiß.
Ich kann es gar nicht schreiben, da ich so gerührt bin, aber Daniels Mama hat ihm einen Brief geschrieben und wir durften ein paar Sätze darauf mitlesen. Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! ist vermutlich die Fernsehshow, in der am meisten geflennt und geheult, geweint und gejammert wird. Ankommen, Dschungelprüfung, streien, lästern, verzweifeln, zusammenbrechen, aufgeben, weggehen, beichten … ständig heult irgend jemand. Jede Gelegenheit wird genutzt um seine Tränen fließen zu lassen. Das ist ganz schwer auszuhalten, sage ich. Ganz schwer. Denn dabei erfahren wir manchmal etwas, das wir gar nicht wissen wollten. Etwa aus der grausigen Kindheit mancher B-Promis.
Flennen, heulen und weinen im Dschungelcamp 2012
Ramona z. B. ist sehr behütet aufgewachsen, wie ein kleines Püppchen. Also offenbar sehr zwanghaft und latent aggressiv. Man kann sich richtig vorstellen, wie ihre Mutter sie rumkommandierte. Genau wie sie jetzt im Dschungelcamp. Sie würgt uns ihre halbe Kindheit hoch. Mein Gott. Offenbar ist zwischen Kindheit und Dschungelcamp kaum etwas passiert, ihre Kindheit gerade mal 6 Wochen vorbei – so hört es sich jedenfalls an. Sie quatscht sich um Kopf und Kragen und ist dabei auch sehr stolz auf sich. Ich ich ich ich ich. Das ist Ramona. Sie fragt gar nicht, ob es irgend jemanden interessiert. Tut es nämlich nicht.
Und Radost ist auch schon ganz traurig. Sie fühlt sich nicht mehr wohl in ihrer Haut. Da ist Jazzy, wer sonst, ernst besorgt.
Der 9. Tag im Dschungelcamp ist der Höhepunkt der Zusammenbrüche, der Flennerei und der miesen Laune. Pure Erschöpfung. Offenbar hängen diese Zustände mit einem niedrigen Zuckerspiegel zusammen.
Egal: Es kommt eben alles raus, kommt alles zum Vorschein, wenn man den Leuten ihre Spielsachen und Vertrauen Dinge und Menschen wegnimmt. Was da sichtbar wird, lag offenbar darunter, hinter der Fassade. Die Masken fallen im Dschungelcamp. Nur bei Ramona erscheint hinter der Maske die nächste Maske.
Aliton und Brigitte bei ihrer Schatzsuche im Dschungelcamp
Die besten Schatzsucher sind natürlich Brigitte und Ailton. Denn das ist eine Deutsch, die sich gewasche hat. Keine versteh ihre, keine kapiere unsere, nichts mache verstehe Dschungelcamp. Aber was für eine lustige Dschungelprüfung die beiden hatte. Wasserhosenträger mit gegenseitigen anspritzen!
Rocco als Tunte … und Bully-Herwig-Imitat? Er packt es sich. Schauspielerei ist also doch nicht seins. Er erinnert ein wenig an Peter Alexander in der Rolle als Charlies Tante. Blöd. Das 10.000 Euro teure Gutachten hätte sich sein Vater schenken können. Uwe Ochsenknecht wird Rocco aus dem Stammbaum seiner Mimendynastie streichen. Aber er hat ja jetzt Kim, das Seidenhuhn.
Dschungelprüfung mit Kim und Rocco
Und Brigitte ist Alkoholikerin? Sie hat ein 13-jähriges Martyrium hinter sich, eine Alkohol-Karriere und einen miesen Ehemann. „Mit Alkohol im Kopf willst du alles verlor, alles.“ Brigitte aber hat es geschafft, sie hat die Sache geschnallt mit den Drogen und dem Alkohol. Da hat sie wirklich vielen Leuten etwas voraus.
Ich will nix bleib in Camp!